Fotografieren im Wald – Ein Fotoguide zum Wald


Die Wochenenden verbringe ich oft im Wald. Einfach den Kamerarucksack gepackt, an den Waldrand gefahren und losmarschiert. Erst auf Wegen und dann – bei der ersten Sichtung von potenziellen Motiven – querfeldein.

Auf eine ganz bestimmte Art und Wiese tanke ich Kraft im Wald. Es lastet mich geistig komplett aus: So viele Eindrücke, die ich zu verarbeiten habe. Ich komme leer und zufrieden daheim an und habe noch mit Glück ein paar Bilder, an denen ich mich langfristig erfreuen kann.
Mit dem Trend des Waldbadens (shinrin yoku) hat das natürlich nichts zu tun.

Vor ein einigen Monaten startete ich eine Fragerunde bei Instagram. Ehrlich gesagt bekam ich nur eine Frage, die war knifflig genug:

Was bedeutet Dir Wald?

Meine Antwort damals:

Mir fiel erst da wirklich auf, dass ich – bedingt durch mein Studium und mein daraus entwickeltes Interesse – vermutlich eine andere Beziehung zur Natur und dem Wald im Speziellen habe als viele andere da draußen.

Instagram, Facebook und Co sind voll mit Waldbildern. Aber die meisten wirken auf mich sinnentleert und austauschbar. Dramatisiert eingefärbt, hashtagüberzogen, romantisiert mit Rückenselfies à la C. D. Friedrich, doch ohne die bedeutungsschwangere Ebene. Mir fehlt die wirkliche Auseinandersetzung mit dem Motiv, der Natur, die einen umgibt.

Und während ich so über den moosbedeckten Waldboden stapfte und den orangenartigen Geruch der Douglasien tief in mich einsog, kam mir die Idee zu einem Fotoguide.
Einem Fotoguide, der meine Begeisterung zum Wald weitergeben und mit ein paar Tipps und Anregungen Dich zu einem (Foto-)Spaziergang in einem Wald in Deiner Nähe animieren soll.

Denn ein arabisches Sprichwort sagt:

Das Auge schläft, bis es der Geist mit einer Frage weckt.


Inhaltsverzeichnis

  1. Ein paar Infos zum Wald in Deutschland
  2. Verhaltensweisen
  3. Wie und wo finde ich Wälder?
  4. Weitere Vorbereitungen
  5. Im Wald
  6. Nachbereitungen
  7. Abschließende Worte

Ein paar Infos zum Wald in Deutschland

Zu Beginn ein kleiner Rundumschlag. Ohne Gewähr auf Vollständigkeit. Aber ich hoffe so eine kleine Wissensbasis zu schaffen, damit Du gewisse Sachen besser einordnen kannst.

32 % der Landfläche Deutschlands sind mit Wäldern bedeckt.

Man geht davon aus, dass vor Jahrtausenden nahezu das ganze Land mit Wald bedeckt war. Die Rotbuche ist dabei die dominierende Baumart in unseren Breiten.
Ackerbau, Viehwirtschaft und ihre starke Nutzung haben die Wälder immer weiter schwinden lassen. Es gibt hier schon lange keinen Urwald mehr. Einen Wald, der nie vom Menschen beeinflusst wurde.
Erst vor 300 Jahren wurde die geregelte Forstwirtschaft mit dem Prinzip der Nachhaltigkeit eingeführt, um eine langfristige Holzversorgung zu garantieren. Das bedeutet auch gleichzeitig eine starke Prägung des restlichen Waldes durch den Menschen, der den Rohstoff Holz so schnell wie möglich zur Verfügung haben will.

Der Anteil an Nadelbäumen beträgt 54 %.

Viele Nadelbäume, vor allem die Fichte, die aus dem Hochgebirge stammt, wurde im Flachland gepflanzt. Auf sehr nährstoffarmen und trocknene Standorten war es die Kiefer.
Aber auch Laubwälder oder Laubmischwälder werden forstwirtschaftlich genutzt. Ziel heute ist immer möglichst langschäftige, einwandfreie Stämme. Der Mensch hat in diesen natürlich ablaufenden Prozessen seine Finger mehr oder weniger im Spiel. Er steuert durch Fällungen die Menge an Licht, kann so Baumnachwuchs fördern oder als „gut“ ausgewählte Bäume schneller „dick“ werden lassen. Er durchforstet den Wald und kann nie die Früchte seiner Arbeit selbst ernten.
Einfach ausgedrückt (das ist ein sehr sehr weites Feld das kontroverst in der Forstwirtschaft diskutiert wird) gibt es hier verschiedene Philosophien, wie stark man eingreifen soll. Was man den Bäumen selber überlässt, mit welchen Maschinen man erntet, usw.

Im Wirtschaftswald ist (in der Regel) alle 20 bis 40 m eine Gasse für Maschinen angelegt.

Auf diesen sogenannten Rückegassen fahren tonnenschwere Fahrzeuge, um die Bäume mechanisch zu ernten (Vollerntemaschine = Harvester) und/oder sie aus dem Bestand zum nächsten LKW befahrbaren Weg zu rücken (Rückefahrzeug = Forwarder).
Bei 20 m kann der Harvester mit seinem 10 m langen Greifarm alle Bäume von der Gasse aus erreichen.
Bei 40 m ist man also auch drauf angewiesen, dass Fortwirte mit einer Motorsäge die Bäume fällen und man mit anderen Methoden (Seilwinden, Rückepferde) die Bäume zur Gasse schafft.
Praktisch sind 20 m Abstand schon, aber daduch geht langfristig viel Bodenfläche für die dauerhaft genutzten Gassen verloren. Durch die Verdichtung des Bodens wird man diese Gassen auch bei Nichtbenutzung noch Jahrhunderte sehen und der Boden ist für immer geschädigt.

Die Lebensdauer eines Baumes in der klassischen Forstwirtschaft – bis er die passende Stärke zur Ernte hat – beträgt je nach Baumart etwa 80 (Fichte), 120 (Buche) bis zu über 200 (Eiche) Jahre.

Das ist natürlich nur ein Bruchteil ihrer natürlicher Lebensdauer!
Mit zunehmendem Alter nimmt aber der Jahreszuwachs an Holz ab, der Baum könnte gleichzeizig zu dick fürs Sägewerk werden und ältere Bäume sind anfälliger für den Befall holzzerstörender Pilzen, die das Holz komplett entwerten können.

Gleichzeitig bieten vor allem alte Bäume Lebensräume für diverse Arten. Zum Beispiel Käfer, die im Holz leben, das von Pilzen zersetzt wurde, Fledermäuse, die in Stammhöhlungen Unterschlupf suchen oder Greifvögel, die in der ausladenen Krone ein riesiges Nest bauen. Diese Bäume sind selten, es gibt sie aber im Wald, auch weil der Naturschutz eine immer größere Rolle spielt und gezielt solche Bäume von den Förstern ausgewählt werden. Stichwort: Habitatbaum.

36 % aller Bäume im Wald zeigten 2019 deutliche Blattverluste

Sie haben 25 % und mehr an Blattmasse gegenüber eines gesunden Exemplares eingebüßt. Das ist ein deutliches Anzeichen für gesundheitliche Probleme des Baumes. Ausgelöst wird es vorrangig durch Wassermangel, der oft den Befall mit Pilzen und/oder Insekten nachsichzieht.
Jedes Jahr wird eine sogenannte Waldzustandserhebung1BMEL: Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2019 gemacht, bei der stichprobenartig die Kronenzustände der Waldbäume aufgenommen werden.

Die letzten Jahren waren viel zu trocken und man geht davon aus, dass sich im Zuge des Klimawandels die Regenfälle vom Sommer in den Winter verschieben werden. Der Mangel an Wasser wird sich verstärken und einige Baumarten könnten so ihre Relevanz als Holzlieferant verlieren.

Zurzeit werden nur 3 % der Wälder nicht forstwirtschaftlich genutzt.

Bis 2020 soll dieser Anteil auf 5 % erhöht werden. Das sind Wälder, die sich kurz- oder mittelfristig selber überlassen werden. Zum Beispiel Naturwaldparzellen oder Nationalparks. Sie sollen sich so einem urwaldähnlichen Zustand langfristig annähern. An diesen Flächen kann man auch erforschen wie sich der Wald ohne Zutun des Menschen – auch im Zeichen des Klimawandels – entwickelt.

Für die Entstehung eines Zentimeters Waldboden sind etwa hundert Jahre notwendig.

Er entsteht über Jahrtausende durch die Verwitterung des anliegenden Ausgangsgesteins oder Sediments. Das ist in Deutschland sehr vielfältig und so vielfältig sind auch die Böden, die enstehen und eine unterschiedliche Wasserverfügbarkeit, pH-Wert und Nährstoffaustattung besitzen. Er ist eine der wenigen Komponenten, die der Mensch – mal abgesehem vom saurem Regen und den darauf gefolgten Kalkungen der Wälder – nur marginal beeinflusst hat.

Wald ist nicht gleich Wald!

Neben dem Boden beeinflusst auch das Klima und das Gelände das Aussehen eines Waldes. Da jede Art andere Ansprüche an den Standort stellt, findet man unterschiedliche Waldgesellschaften und Biotoptypen. Und das macht es so spannend, sich in verschiedenen Wälder genauer anzusehen, um mit eigenen Augen zu sehen, wie divers die Natur doch ist!

Jeder Wald stellt ein Ökosystem dar.

Obwohl es sich beim Wald um einen Lebensraum (Biotop) handelt, in dem die Spuren des Menschen unübersehbar sind, laufen viele Prozesse sichtbar, aber auch komplett im Verborgenem ab. Die Bäume interagieren über Wurzelverwachsungen miteinander und leben in Symbiosen mit Pilzen. Bäume produzieren Sauerstoff, der Waldboden filtert das Wasser und bindet langfristig Kohlenstoff und für viele, oft seltene Pflanzen- und Tierarten ist der Wald ein Rückzugsraum oder der einzig mögliche Lebensraum.
Dem sollte man sich immer bewusst sein, wenn man sich dort aufhält!

Nach diesen Basisinfos habe ich hoffentlich Lust auf einen Walspaziergang gemacht!

Verhaltensweisen

Ich will Dich nicht dazu anstiften, dass Du dich ohne Rücksicht auf Verluste für das perfekte Foto querfeldein durch den Wald zu schlägst. Deshalb soll es sich im folgenden Kapitel um ein paar Vorschriften und Verhaltensweisen drehen.

Die Sache mit dem Betretungsrecht

Der Wald in Deutschland hat im Grunde drei Funktionen2BWaldG § 1 :

  • Nutzfunktion als Holzlieferant
  • Schutzfunktion als Lebensraum für Tiere und Pflanzen und die Gewährleistung des Naturhaushaltes (Luftreinhaltung, Wasserhaushalt, Bodenfruchtbarkeit, ..)
  • Erholungsfunktion als Erholungsraum für die Bevölkerung

Und genaue diese im Paragraph 1 des Bundeswaldgesetz festgelegte Erholungsfunktion ermöglicht einen relativ unbeschränkten Zugang zum Wald! Egal, ob es sich um Wald in privater Hand (48 % befindet sich im Privatbesitz!3bwi.info;77Z1JI_L101of_2012) oder Stiftungen, Landeswald oder Bundeswald handelt.

§ 14 Bundeswaldgesetz

(1) Das Betreten des Waldes zum Zwecke der Erholung ist gestattet. Das Radfahren, das Fahren mit Krankenfahrstühlen und das Reiten im Walde ist nur auf Straßen und Wegen gestattet. Die Benutzung geschieht auf eigene Gefahr. Dies gilt insbesondere für waldtypische Gefahren.

(2) Die Länder regeln die Einzelheiten. Sie können das Betreten des Waldes aus wichtigem Grund, insbesondere des Forstschutzes, der Wald- oder Wildbewirtschaftung, zum Schutz der Waldbesucher oder zur Vermeidung erheblicher Schäden oder zur Wahrung anderer schutzwürdiger Interessen des Waldbesitzers, einschränken und andere Benutzungsarten ganz oder teilweise dem Betreten gleichstellen.

Vereinfacht gesagt:
Man darf den Wald mit gewissen Einschränkungen frei – auch abseits der Wege – betreten. Man muss sich aber im Klaren darüber sein, dass man keinen haftbar machen kann, wenn einem was zustößt (beispielsweise ein Ast fällt einem auf dem Kopf, o. ä.).
Im Landeswaldgesetz des jeweiligen Bundeslandes können verschärfte Regelungen für das Betreten getroffen werden. Oft handelt es sich dabei um Maßnahmen, die den Baumnachwuchs schützen sollen.

Die 16 Landeswaldgesetze

Hier eine Linkliste zu den jeweiligen Landesgesetzen.
Mit STRG + F (Windows) kann man die Dokumente leicht durchsuchen. Passende Stichworte sind Betreten, Betretung oder Begehen.

An die Raucher und Hundebesitzer

Auch hier gibt es von Bundesland zu Bundesland abweichende Regelungen, was die Leinenpflicht für Hunde und das Rauchen im Wald betrifft. Ein Blick in das jeweilige Landesgesetz kann hier auch nicht schaden.
Zum Teil gibt ein ganzjähriges Rauchverbot und Leinenpflicht. Bei erhöhter Waldbrandgefahr haben Kippen nichts im Wald verloren!

Ich rate bei Hunden, die einen Jagdtrieb besitzen und/oder schlecht abrufbar sind, immer zur Leine! In einigen Bundesländern sind wildernde Hunde (und Katzen) nach dem Jagdrecht zum Abschuss freigegeben.

Zelten im Wald

Da gibt es auf Bergfreunde.de einen sehr guten Artikel zu.
Ganz kurz zusammengefasst: Es ist problematisch bis verboten im Wald zu zelten, mit dem Biwakieren befindet man sich auch noch in einer eher rechtlichen Grauzone. In Naturschutzgebieten, Nationalparken, usw. ist es auf keinen Fall erlaubt zu übernachten.
Jedes Bundesland hat hier aber auch seine eigenen Regeln, es kann auch sein, dass ein Nachtbetretungsverbot herrscht.

Der Naturschutz

Es sollte klar sein, dass man sich nicht wie Axt im Walde benehmen sollte. Ohne triftigen Grund Pflanzen abreißen oder niedertrampeln, Tiere beunruhigen und ähnliches ist selbstverständlich nicht erlaubt.
Solltest Du bei Deinem Gang durch den Wald große Nester, sogenannte Horste in den Baumkronen sehen, komm bitte nicht auf die Idee die Bäume zu klettern. Der sehr scheue und seltene Schwarzstorch, als auch Adlerarten, Bussarde und Milane brüten in Horsten.
Es gibt zudem Waldgebiete, die einen besonderen Schutzstatus vorweisen, die das Betretungsrecht einschränken können. Hier muss man sich meistens auf den Wegen halten. Das heißt nicht, dass auch nicht dort genügend spannende Motive zu sehen gibt!
Bei diesen Gebieten handelt es sich vorrangig um Naturschutzgebiete und Nationalparke. Am Eingang eines solchen Gebietes findet sich normalerweise eine Informationstafel, die genauere Informationen über den Schutzzweck liefert und Verhaltensregeln noch einmal aufführt.

Brut- und Setzzeiten

Das ist der Zeitraum, in dem Vögel und Säugetiere ihren Nachwuchs großziehen, als Zeitraum ist je nach Bundesland unterschiedlich und umfasst etwa den 1. April bis 15. Juli.
Es ist eine sensible Phase für die Tiere. Störungen können dafür sorgen, dass Jungtiere verlassen werden oder unnötiger Stress ausgelöst wird. Nimm besondere Rücksicht! Du solltest also nicht jungen Wildtieren nachstellen, keine vermeintlich verlassenen Tiere (die Elterntiere sind auf Nahrungssuche) einsammeln und einfach Abstand halten.
Hunde gehören in diesem Zeitraum bitte immer an die Leine. Sie könnten Rehkitze oder Bodenbrüter, die in Wiesen sitzen, verletzen oder töten.

Wie und wo finde ich Wälder?

Das kann doch noch nicht so schwer sein, oder?
Stimmt genau!

Die beste und simpelste Möglichkeit, um einen Überblick zu bekommen, was so waldtechnisch in der Umgebung möglich ist, sind Luftbilder.

Mit Luftbildern arbeiten

Ich persönlich nutze unter anderem Google Earth. Dort kann man sich gut orientieren und unter Ansicht -> historische Bilder kann man sich genau das Datum der Aufnahme anzeigen lassen sowie die Zeit zurückdrehen und so auch Sommer- wie Winteraufnahmen finden!

Es ist relativ einfach einige Baumarten, Waldtypen und Strukturen anhand von Luftbildern zu identifizieren. So kannst Du Dir einen Überblick verschaffen, was Dich in etwa erwarten wird und kannst Dir auch gezielt Spots raussuchen, die Fotomotive versprechen können.

Baumarten

Nadel- und Laubbaumarten wirst Du ganz gut unterscheiden können. Die Nadelbäume sind im Luftbild dunkler, die Kronenform ist weniger rund, sondern ähnelt – einfach ausgedrückt – der eines klassischen Tannenbaums, mal abgesehen von der Kiefer. Da die Aufnahmen oft etwas schräg von oben gemacht wurden, kannst Du auch den Stamm erkennen.

Bei uns in den Wäldern kommen als Nadelbaumarten hauptsächlich Fichten und Kiefern vor. In manchen Regionen wurden zudem Lärchen, Douglasien und Tannen angepflanzt.
Wenn die Bäume in der ersten Generation auf der Fläche stehen oder wieder untergepflanzt oder der Boden mit dem Pflug verwundet wird, erkennst Du das an sehr geradlinige Strukturen. Zudem sind deutlich die vorher schon erwähnten Rückegassen zu erkennen.

Lichte Kiefernwälder ohne jeglichen Unterwuchs

Kiefernwald in der Nossentiner Heide. Durch die hohe Wilddichte gibt es hier keinerlei Unterwuchs mit jungen Bäumen, Sträuchern oder Pflanzen, abseits von Gras.

Pflanzungen der ersten Generation in verschiedenen Altersstadien

Viel an Unterwuchs ist in den etwa 50 Jahre alten Beständen nicht anzutreffen, es hat mehr den Charme einer Holzplantage. Mit etwas Glück findest Du aber im Herbst erste Pilze.
Das tolle an Lärchen: Sie sind die einzige europäische Nadelbaumart, die sommergrün ist. Sie verlieren im Herbst ihre Nadeln. Das ist ein sehr schönes Farbenspiel!

Ältere Nadelwälder sehen beispielsweise so aus

In den Lücken stellt sich bereits der erste Nachwuchs bei den Fichten ein. Mit Glück findet man hier auch Heidelbeeren.

Die einzelnen Laubbaumarten sind deutlich schwerer zu unterschieden. Dafür werden in der Praxis meist Infrarot-Aufnahmen benutzt, da die Baumarten im nahen Infrarotbereich unterschiedliche Reflexionsspektren aufweisen. Anhaltspunkte gibt es aber trotzdem.

Jahreszeitenvergleich

Der gleiche Bildausschnitt zu zwei unterschiedlichen Jahreszeiten. Das linke Bild vom August lässt auf einen jüngeren Laubbaumbestand schließen, Baumarten sind nicht zu erkennen.
Auf dem rechten vom April: Die Bäume blühen und der Blattaustrieb beginnt so langsam. Es sind unterschiedliche Baumarten zu erkennen. Das hellgrüne sind Ahorne. Diese blühen im April und treiben gleichzeitig oder danach aus. Die weißen Flecken sind Kirschen. :)

Blühender Spitzahorn

Mutanten

Ich kenne ein Waldgebiet, in dem mir schon öfters Blutbuchen aufgefallen sind. Es handelt sich dabei um eine genetische Mutation der heimischen Rotbuche. Es wird ein Enzym nicht gebildet, das für den Abbau der blauen Farbstoffe (Anthocyane) zuständig ist. Anthocyane schützen das Blatt normalerweise nur beim Austrieb vor der starken Sonneneinstrahlung. Bei den Blutbuchen überlagern diese das Grün des Chlorophylls und die Blätter sind dunkelrot/lila bis nahezu schwarz.
In der freien Natur ist diese Mutation relativ selten. Es gibt zudem das Gerücht, dass Blutbuchen weniger Holzzuwachs haben als normale Rotbuchen (ob es stimmt? Ich denke nicht!), sie wurden früher deshalb bei Durchforstungen aussortiert. Blutbuchen findet man dafür öfters in Parks und Gärten gepflanzt, weil sie sehr hübsch anzusehen sind.

Das besagte Waldgebiet in Vorpommern. Ich war sehr aus dem Häuschen als ich – ausgestattet mit meiner analogen Canon T90 – eine Blutbuche gesehen habe!

Absterbende Baumbestände

Einzelne absterbende Bäume gehören ganz natürlich zu einem Wald. Auch kann es passieren, dass durch Überflutungen oder anderen Änderungen des Wasserspiegels und enorme Trockenheit auch mal Teile von Waldgebieten absterben können.
Dramatischer wird es wenn nahezu flächendeckend und zu einem hohen Prozentanteil eine ganze Baumart abstirbt. So passiert es zurzeit mit der Esche. Sie wächst bei uns sehr oft auf nasseren Standorten, die es oft in Vorpommern gibt, und kämpft die letzten Jahren mit dem Eschentriebsterben. Ein kleiner Pilz, der vermutlich über das Baltikum eingeschleppt wurde, befällt die Blätter, dann das Mark junger Triebe und später auch verholzte Triebe und unterbricht die Wasserversorgung. Die Bäume fangen von oben an zu welken und versuchen mit neuem Austrieb das Problem zu kompensieren. Die Bäume verbuschen in der Krone und werden anfälliger für Insekten und andere Pilze. Viele der Eschen sterben mittelfristig ab. Auf dem Luftbild sind die kahlen Kronen zu sehen, einige Bäume sind bereits umgefallen.

Durch solche Wälder kommt man zu Fuß nur schwer durch, es liegen viele Baumstämme im Weg, oft ist es zudem nass. In den Lücken wachsen neue Eschen hoch (die zum Teil auch befallen werden) oder die Flächen verbuschen.

Strukturen

Der Wald im Umbruch

Ein Beispiel aus dem Naturschutzgebiet „Urwald Sababurg“ in Nordhessen. Es ist ein Totalreservat. Hier stehen letzte Relikte eines Hutewalds. Dort wurden vor allem Buchen und Eichen vom Menschen gefördert und das Vieh (meistens Schweine) in den Wald getrieben, um sich dort zu von den Bucheckern und Eicheln zu ernähren. Es stehen dort sehr urige und wirklich alte Bäume, die natürlich ihrem Ende entgegen gehen können.
Solche Strukturen versprechen spannende Fotomotive. In Schutzgebieten natürlich an die Vorschriften halten, was das Wegegebot angeht!

Es sind großkronige Bäume zu erkennen sowie größere Lücken im Baumbestand. An manchen Stellen erkennt man auch Totholz (stehen oder liegend).

Es wird nass!

Auch kleine Tümpel, Seen oder Wasserstellen können im Wald auftauchen. Manche sind nur periodisch wassergefüllt, andere dauerhaft. Im Frühjahr besteht hier die Chance Amphibien zu sehen.

Sommer 2018 war es ja sehr trocken, das kleine Gewässer ist stark ausgetrocknet und es ist bedeckt mit der Kleinen Wasserlinse (Entengrütze). Im Frühjahr habe ich an einem benachbarten kleinen See Erdkröten und die besonders eindrucksvollen Moorfrösche fotografiert.

Moore

Mecklenburg-Vorpommern ist das Land der Moore. Der überwiegende Teil ist in landwirtschaftlicher Nutzung, sie wurden entwässert, um das Land urbar zu machen.
Auch im Wald findet man hier regelmäßig vermoorte Senken, entwässerte Moore und zum Teil auch intakte Moore. Sie stellen ein große Kohlenstoffsenke dar und sind Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten.

Ein Blick vom Rand muss hier reichen!

Hier ein Blick in ein Moor im Wald, das am Rand von Bahngleisen durchzogen ist. Es liegt in einem FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat), das mehrere Moore umfasst. FFH-Gebiete bedeutet, dass es nach einer europäischen Richtlinie geschützt ist. Diese Gebiete wurden für besonders schützenswerte Tier- und Pflanzenarten ausgewiesen. In diesem Fall für die Große Moosjungfer, eine seltene Libellenart, die zumeist in Mooren vorkommt.

Ein Torfmoos-Birken-Moorwald, ein gesetzlich geschütztes Biotop. Im Luftbild erkennt man einen lückigen Bestand mit kleinkronigen Bäumen. Am Rand stehen einige Erlen, die auch immer ein Zeichen für einen nasseren Wald sind.

Gelände

Bei Google Earth kann man auch das Gelände anstellen. So erkennt man sehr gut Erhöhungen, genau wie Senken oder andere Besonderheiten im Gelände. Solche Stellen lohnen sich auch immer für Fotos. Die Baum- und Pflanzenartenzusammensetzung ändert sich. Auf einer Kuppe ist es meist trockener. Südhänge sind dazu auch noch wärmer. In einer Senke kann es auch zur Staunässe kommen. Für jede Gegebenheit gibt es die Baumarten und dazugehörigen Pflanzengesellschaften, die am besten mit diesen Bedingungen klarkommen.

Zwei Bilder vom Reinhäuser Wald im Landkreis Göttingen. Man erkennt ohne die Geländeoption nur sehr vage, dass hier Höhenunterschiede auftreten. Beim zweiten Bild ist es deutlich zu sehen.

Zwei analoge Fotos aus dem April 2019 von der Kuppe. Hier stehen die sogenannten Jägersteine, eine Buntsandsteinformation.

Geoportale

Da ich meistens für Fotos in Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen unterwegs bin, weiß ich, dass diese beiden Bundesländer auf jeden Fall sehr gute Geoportale zur Verfügung stellen. Sie sind frei zugänglich und enthalten unzählige Detailinformationen (auch abseits von Umwelt und Natur), die sich mit ein paar Klicks in Karten (auch landeseigenen Luftbilder in Zeitreihen!) laden lassen. Die Benutzung erfordert ein bisschen Eingewöhnung und technisches Verständnis. Eher eine Aufgabe, wenn man es wirklich sehr detailliert wissen will und ein bisschen Zeit mitbringt, sich in das Geoportal und seine Möglichkeiten einzuarbeiten.

Für den Naturinteressierten ist es sicherlich ein Blick wert, sich mit diesem Werkzeug auseinanderzusetzen!

Ein Beispiel aus dem Geoportal Mecklenburg-Vorpommern: Das oben erwähnte kleine Gewässer ist ebenfalls ein gesetzlich geschützes Biotop!

Weitere Vorbereitungen

Hat man nun einen Wald gefunden, den man sich mal näher ansehen will, gibt es noch einige Dinge, die man gut vorbereiten sollte.

Orientierung

Ich persönlich besitze einen relativ guten Orientierungssinn. Ich weiß immer aus welcher Richtung ich gekommen bin. Nach dem Prinzip Dort steht mein Fahrrad/Auto und präge mir zudem besonderen Stellen (markanter Baum, Graben, usw.) ein.

Trotzdem nutze ich auch Kartenmaterial vor Ort. Da in Mecklenburg-Vorpommern außerhalb einer größeren Stadt kaum Netz, geschweige denn mobiles Internet vorhanden ist, bin ich auf Offlinekarten umgestiegen, die ich auf meinem Smartphone nutze.

Zwei Empfehlungen für Android

Zum einen das gute alte Google Maps. Hier kannst Du Dir Ausschnitte offline aufs Gerät speichern, dafür gibt es im Menü einen extra Unterpunkt. Einfach mal probieren. So ist es auch möglich Luftbilder dabei zu haben!
Zum anderen Open Street Maps in Form der App maps.me. Da gibt es noch weitere, die OSM als Basis nutzen.
Hier kannst Du Dir für einzelne Regionen die Karten aufs Handy herunterladen. Mithilfe der Standortbestimmung ist eine Navigation möglich. Ebenso kannst du Dir Punkte markieren, die Du wiederfinden willst.
Zu Open Street Maps kann jeder Daten beisteuern. Die Karten sind oft sehr detailliert. Im Wald sind manchmal jedoch auch Rückegassen als normale Wanderwege aufgenommen, die dann plötzlich aufhören oder nach einem Holzeinschlag nicht mehr gut begehbar sind.

Ein Kartenauschnitt von maps.me und die Funktion der Offlienkarten bei Google Maps.

Wenn ich über meine Luftbild- und Geoportalrecherche spannende Ziele in einem Wald gefunden habe, die ich vermeintlich vor Ort nicht so einfach wiederfinde, markiere ich mir diese in maps.me.
So habe ich im Blick wo ich eigentlich hin will und kann den direkten Weg, quer durch den Wald, oder den indirekten Weg, entlang von Waldwegen, nutzen.
Entlang meiner Route finden sich dann schon die ersten Motive.

Ausrüstung

Das ist jetzt vor allem gesunder Menschenverstand gefragt.
Festes Schuhwerk, dem Wetter angepasste Kleidung sollten selbstverständlich sein.
Trinken und ggfs. Essen sollten ebenso eingepackt werden. So kann man mal auf einem Baumstumpf verweilen, sein Brot kauen und dem Wald auf eine ganz andere Weise lauschen.

Ich trage größtenteils lange Outdoorhosen, so biete ich den Zecken und Mücken etwas weniger Angriffsfläche und schütze mich vor Kratzern. Je nachdem, was ich mir so vornehme, sind sie aus dickerem Stoff (Unterholz, Brombeergestrüpp, Brennnesseln) oder dünnerem (warme Wälder, weniger Unterwuchs). Meine haben elastische Einlagen in den Knien und dem Po, so sind Hindernisse besser zu nehmen. Viel der Zeit robbe ich aber auch auf dem Boden entlang.
Wenn es nass ist oder sehr gestrüppig, ziehe ich mir auch Gamaschen an.
Meistens bin ich mit knöchelhohen Schuhen mit GoreTex unterwegs. Sie bieten einen ordentlichen Halt, man kann nicht so schnell umknicken und lassen nicht sofort Wasser an die Füße. Für heiße Sommer bin ich gerade selber noch auf der Suche nach einem luftigeren Schuh. Ich Frostbeule habe im Winter dicke, gefütterte Lederstiefel an, die angeblich bis -30°C warm halten sollen. Und für größere Notfälle habe ich beheizbare Einlegesohlen.
Dazu kommen im Winter gefütterte Klappfäustlinge, die eine Beweglichkeit in Daumen und Zeigefinger erlauben. Fündig wird man da beim Jagdequipment.
In nasseren Wäldern ist von Frühjahr bis Herbst ein Anti-Mücken-Spray unbedingt notwendig. Sonst fressen einen die Biester binnen Sekunden auf, wenn man mal für ein Foto anhält. Zum Teil sollen die Mittel auch gegen Zecken helfen.
Bei lichteren Wäldern habe ich auch immer Sonnencreme dabei bzw. creme mich vor dem Waldspaziergang ein.
Zudem trage ich immer eine Kopfbedeckung. Außerhalb des Winters ist es ein faltbarer Wollhut. So sammelt sich weniger Zeugs in den Haaren an, wenn ich durchs Unterholz kreuche. Gleichzeitig kann ich mir nicht den Scheitel verbrennen oder die Mücken stechen einen auf dem Kopf. Das ist mir früher öfters passiert.

Kameraequipment

Ganz einfach: Man kann mit jeder Kamera und jeder Brennweite im Wald unterwegs sein.

Ich bin kein so großer Freund der Totalen, die mit einem Weitwinkel aufgenommen wurde. Klar, solche Fotos habe ich auch gemacht und mache sie immer noch, aber schnell sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Aufs Kleinbild gerechnet bevorzuge ich lichtstarke Festbrennweiten im Bereich 30mm bis 200mm (meist manuelle Objektive, die ich digital adaptiere) sowie mein gutes, altes Tamron 90 mm Makro mit Bildstabilisator. Ich stelle so vor allem Objekte raus.
Analog mache ich eher die Übersichtsaufnahmen mit einem 28mm oder einem 50mm.
Ein Stativ nehme ich nur mit, wenn ich mit meinem Telezoom auf Ansitz bin (die Aktivität zähle ich aber nicht unbedingt zu einem Waldspaziergang), Langzeitbelichtungen oder Stacking mache. Sonst nehme ich alles aus der Hand auf.
Regelmäßig schleppe ich zu viel und schweres Kameraequipment mit. So werden längere Touren unnötig anstrengend! Draus lerne tu ich aber wenig…

Mögliche Gefahren

Kurz gesagt: Die größte Gefahr in deutschen Wäldern ist die eigene Dummheit.

Dazu zähle ich vor allem eine unvorbereitete Tour durch den Wald. Also ohne ausreichend Trinken, vernünftige Kleidung oder Orientierung sich blindlinks ins „Abenteuer“ zu stürzen.

Über ein paar Dinge möchte ich aber trotzdem kurz informieren.

Wilde Tiere muss man nicht fürchten

Der große böse Wolf.

Eine Mär, die sich hartnäckig hält.
Seit etwa 20 Jahren gibt es wieder einzelne Wölfe und Wolfsrudel in Deutschland. Und ja, es werden immer mehr.
Die Wahrscheinlichkeit einem Wolf zu begegnen tendiert – selbst in Wolfshochburgen – gegen Null. Der Großteil der Tiere ist sehr scheu und sie riechen Dich Kilometer gegen den Wind.

Nur zwei Schlangenarten in Deutschland sind giftig.

Und zwar die Kreuzotter und die Aspisviper, die es nur noch im Südschwarzwald gibt. Ein Biss tötet nicht, kann aber sehr unangenehm sein und man kann allergisch reagieren.
Schlangen beißen nur in absoluten Notfällen zu, wenn sie sich massiv bedroht fühlen. Das passiert eigentlich nur, wenn man auf sie tritt. Sie sind sehr wärmeliebend, deshalb sollte man mit offenen Augen durch lockere Waldbestände und Kahlschläge gehen. Mit Glück siehst oder hörst du kurz etwas weg schlängeln und mehr bekommst du nicht von einer Schlange mit.

Wildschweine stellen eine minimal größere Gefahr dar.

Dass Wildschweine im Wald anwesend sind, erkennt man an vor allem am ungewühlten Waldboden und kleinen, schlammigen Wasserstellen, den Suhlen. Es sind sehr kluge Tiere, die sich tagsüber in den unzugänglichsten Winkeln eines Waldes – dichtes, dorniges Gebüsch, sehr nasse Stellen, … – zurückziehen. Führende Bachen, Wildschweinmamas mit Nachwuchs, haben einen ausgeprägten Beschützerinstinkt.
Da muss man aber schon in die Kinderstube reinplatzen, die Wildschweinrotte also wirklich überraschen.
Um einen unschönen Zusammenstoß mit den schlauen Tierchen zu vermeiden, sollte man nicht in der Dämmerung und Nachts durch das Unterholz schleichen.

Die Jagd.

Durch die Ausrottung von Beutegreifern und die Zerschneidung der Landschaft – beides durch den Menschen – gibt es in viele Wäldern und angrenzenden Feldern sehr hohe Wilddichten. Wildschweine können große Schäden an Ackerkulturen anrichten. Rehe und Hirsche fressen den jungen Aufwuchs im Wald, schälen Bäume und fegen ihr Geweih an den Stämmen.
Man versucht den Bestand in den Griff zu kriegen in dem man Tiere abschießt. Das findet entweder mit der Einzeljagd statt (Ansitz oder Pirschen) oder man führt Gesellschaftsjagden mit mehreren Schützen durch.
Wenn eine Drückjagd im Wald stattfindet – dabei werden die Tiere von Treibern und Hunden vor die wartenden Jäger gescheucht – sollte man sich nicht im Wald aufhalten. In aller Regel ist eine Drückjagd mit Aufstellern, Flatterband, dem lauten Rufen von orangekleideten Menschen und dem Bellen von Hunden eindeutig zu erkennen.
Es besteht die Gefahr, dass Du ins Treiben gerät. Also zwischen die Fronten von Hunden, Wildtieren und Jägern.
Halte großen Abstand oder verschiebe deinen Spaziergang am besten auf einen anderen Tag.

Fuchsbandwurm

Der Fuchsbandwurm wird durch den Kot von Füchsen übertragen. Lange Zeit warnte man vor dem rohen Verzehr von Heidelbeeren und anderen Beeren, weil sie kontaminiert sein könnten. Ich sammel seit Jahren Pilze, Beeren und Wildpflanzen und habe das immer als überzogenen Vorsichtsmaßnahme abgetan.
Es gibt bisher keinen nachgewiesenen Fall, dass Beeren wirklich der Grund einer Infektion sind4Deutsches Grünes Kreuz: Fuchsbandwurm: Freispruch für Blaubeeren, Brombeeren und Co.?.
Füchse nutzen markante Orte für ihre Markierungen wie Bergkuppen, Wegkreuzungen, Baumstümpfe, usw 5 NABU: Heidelbeeren. Hier einfach nicht sammeln.
Wenn Du dir ganz sicher sein willst, dann esse nur verarbeitete Früchte, die über 70°C erhitzt wurden.

Hanta-Virus

Erwähnen wollte ich sie, auch wenn ich damit vermutlich mehr Panik mache als notwendig.
Es handelt sich dabei um ein Virus, das von Nagetieren – im Wald hauptsächlich Rötelmäusen – übertragen wird. Vor allem aufgewirbelter Staub, der mit Kot und Urin versetzt ist, kann gefährlich werden. Als Risikogebiete gelten vor allem ser Süden und Westen Deutschlands 6www.infektionsschutz.de.
Erst mehrere Wochen nach der Infektion zeigen sich Symptome, die meistens einer Grippe ähneln. Danach folgen Magen-Darm-Beschwerden bis hin zum Erbrechen. Es können Kreislaufbeschwerden und Einschränkungen der Nierefunktionen auftreten. Bei einem Verdacht auf eine Infektion ab zum Arzt.

Die lauernde Gefahr: Zecken

Die blutsaugenden Milben verbringen ihr Leben lang mit Lauern und passen genau den Moment ab, um sich auf einem niederzulassen. Zecken machen diverse Entwicklungsstadien durch und werden jedes Mal ein bisschen größer. Zu Beginn sind sie nur wenige Milimeter groß und können schnell übersehen werden.
Sie sind ein Überträger der Borreliose, einer bakterielle Infektionskrankheit, und der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Gegen letztere kann man sich impfen lassen.
Eine Borreliose kann ohne Behandlung zu schwerwiegenden und sehr vielfältigen Krankheitsbildern führen. Nicht jede Zecke hat Borrelien in sich. Je mehr Zecken man bekommt, desto höher aber natürlich die Wahrscheinlichkeit mal eine abzubekommen. Das Risiko, dass die Borrelien nach dem Einstich auf den Menschen übertragen werden steigt nach 12 Stunden stark an7www.infektionsschutz.de.
Als Vorbeugung hilft nur das Ausschütteln aller Kleidung, die man im Wald getragen hat (am besten gleich waschen) sowie ein sorgfältiges Absuchen des Körpers.
Sollte eine Zecken sich trotzdem fest gebissen haben, diese nur mit einer Zeckenzange entfernen oder entfernen lassen.
Die Einstichstelle die nächsten Tage beobachten. Wird sie schmerzhaft und vergrößert sich? Sind vielleicht auch Ringe, die sogenannten Wanderröte, um die Einstichstelle erkennbar? Dann ab zum Arzt!
In frühen Stadien kann eine Borreliose mit Antibiotika behandelt werden.

Pilze

Die Fruchtkörper ist zumeist der einzige sichtbare Teil, den wir von Pilzen zu Gesicht bekommen. Sie sind für die Vermehrung zuständig. Der Großteil des Pilzes ist unsichtbar als Pilzgeflecht im Holz oder im Waldboden.
Sie leben entweder in einer Symbiose mit Bäumen: Sie verbessern die Aufnahme von Nährstoffen durch die Wurzeln und kriegen im Gegensatz Zucker vom Baum. Oder sie haben sich auf die Holzzersetzung spezialsiert.

Einige Pilze sind ungenießbar und/oder giftig. Je nach Art kann es zu einer Magenverstimmung bis hin zum Organversagen und Tod kommen.
Es gibt böse Doppelgänger von guten Speisepilzen. Beispielsweise der sehr leckere Perlpilz und der stark giftige bis tödliche Pantherpilz.
Wenn Du dich nicht auskennst mit Pilzen. Sammel sie nicht!
Gehe lieber mit einer Person Pilze sammeln, die sich wirklich gut auskennt. So lernst Du was und sammelst nicht etwas, was Du dann aus Angst wegschmeißt.
Oft gibt es Experten z.B. bei den Naturschutzverbänden oder Heimatvereinen, die auch öffentliche Führungen im Herbst anbieten. Auch im Internet wirst Du bestimmt einen Pilzkundler in der näheren Umgebung finden.

Ohne große Vorankündigung: Der Grünastbruch

Ein Phänomen, was in heißen, trockenen Sommern vermehr auftritt und auch sehr gefährlich ist, ist der Grünastbruch. Gesunde Äste, meist große dicke, schwere Äste, brechen ohne sichtbare Defekte plötzlich ab und fallen zu Boden. Es gibt mehere Möglichkeiten, woran das liegt. Durch Wassermangel reduziert sich der Saftfluss bis zu einer Embolie, bei der also Luft angeesagt wird, anstelle von Wasser. So entstehen Spannungen, die sich schlagartig mit einem Bruch enbtladen können. Zum anderen geht man davon aus, dass auch große Temperaturunterschiede, also ein Ast wird einseitig stark besonnt, ebenfalls für Spannungen sorgen können.
Davor gewappnet ist kaum ein Baum. Vor allem am späten Nachmittag oder Abend, tritt das Phänomen auf.
Wenn Du dir Sorgen machst, gehe bei heißen Tagen lieber früh in den Wald!

Im Wald

Und nach all den Vorbereitungen und Risikoanalysen stehst Du im besten Fall absolut overdressed, eingenebelt mit Mückenspray, mit dem Smartphone in der einen Hand und einer viel zu schweren Kamera um den Hals am Waldrand.
Vielleicht hast Du eine Ecke zum Fotografieren schon ausgemacht oder du bist eher planlos unterwegs.

Motive finden

Das vermisse ich in der heutigen Zeit der unbegrenzten Bilderflut.
Die Bilder ähneln sich immer mehr. Es kommt ein Einheitsgeschmack raus, der die meisten Likes generiert.

Finde einen Weg, wie Du mit dem Wald interagierst!

Ein paar Tipps zur Motivfindung und Beispielbilder will ich aber noch geben. Siehs als Inspiration, mehr nicht.

Jede Jahreszeit hat ihren Reiz

Und keine Jahreszeit und Wetter (außer Sturm) sollte Dich von einem Spaziergang abhalten!
Sogar derselbe Wald – falls Du nur einen in deiner näheren Umgebung haben solltest – sieht jeden Monat anders aus. Es lohnt sich also auch ihn öfters zu besuchen und sich so mit ihm vertraut zu machen.

Frühling

Das Leben erwacht wieder. Die ersten Frühblüher sind (je nach regionalem Wetter) ab Ende Februar/März zu finden. Sie nutzen die Phase in der die Laubbäume noch nicht austreiben zum Blühen. Unter dem geschlossenen Kronendach wird es zu dunkel und sie führen den Rest des Jahres ein Schattendasein.
Hier spielen die Böden mit ihren Nährstoffversorgung und die stockenden Baumarten eine große Rolle, was an Blümchen so anzutreffen ist. Unter Buchen findet man nahezu überall Buschwindröschen und Waldmeister. Bei kalkhaltigen und frischen Böden geht die Artenvielfalt jetzt schon durch die Decke und man kann auch Leberblümchen, Bärlauch, Frühlings-Platterbse, Zwiebelzahnwurz und und und finden.
Bei reinen Nadelwäldern sieht das in diesem Zeitraum alles eher mau aus.

Im Laufe des Frühjahrs kommt es zum Blattaustrieb der Bäume. An den Waldrändern blühen Wildobst wie Schlehe oder Wildbirne. Am spätesten treiben Eichen und Eschen aus, das ist meist erst im Mai.
Pflanzen, die auch im Schatten oder an lichteren Stellen stehen, fangen an zu blühen. Einige sind den ganzen Sommer über zu sehen. Oft vertreten sind die Große Sternmiere und das unscheinbare Wald-Bingelkraut.
In sauren Wäldern, oft unter Nadelbäumen kann Du nun auch den Wald-Sauerklee (die Blätter sind essbar und schmecken nach saurem Apfel!) oder den Siebenstern finden.

Sommer

In Buchenwäldern kann es nun schon sehr dunkel werden, meisten findet man hier kaum noch Unterwuchs.
In lichteren Wäldern, an Weg- und Waldrändern kann man Gräser genau so gut wie Orchideen und Fingerhut finden.
Man kann zwar ganzjährig Pilze finden, aber ab August steigt die Wahrscheinlichkeit deutlich an. Die Heidelbeeren sind nun auch reif. Dafür eignen sich vor allem Nadelwälder mit Kiefern und Fichten.

Herbst

Und das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken. Mit einem leuchtenden Indian Summer können unsere Baumarten nicht ganz aufwarten, aber trotzdem ist es zu dieser Jahreszeit sehr schön im Wald.
Auf mich wirkt alles deutlich ruhiger und es gibt nicht schöneres als unter den Kronen zu stehen und auf und um einen herum fallen langsam mit leisem Rascheln die Blätter nieder!

Der Laubfall

In unseren breiten verlieren die Laubbäume ihre Blätter im Herbst. Die Blätter würden sonst im Winter erfrieren/vertrocknen, anderereits wird so die Verdunstung, die durch die Blätter sonst immer stattfinden würde auf ein Minimum reduziert. Vorher werden wichtige Stoffe aus dem Blatt entzogen und im Holz eingelagert. Das Laub verfärbt sich je nach Baumart gelb bis leuchtend rot. Eine Ausnahme ist die Erle, die ihre Blätter im grünen Zustand verliert. Sie hat es anscheinend nicht nötig hat, weil sie in der Lage ist Stickstoff auf der Luft zu fixieren und kein Mangel an Nährstoffen hat.
Als einzige halbwegs heimische Nadelbaumart verliert die Lärche ihre Nadeln. Sie stammt aus dem Hochgebirge und man nimmt an, dass sie aus Schutz vor Frost und Wassermangel die Nadeln abwirft.
Andere Nadelbäume weisen ganzjährig mehrere Nadeljahrgänge auf (bei der Fichte bis zu sieben), die nach und nach erneuert werden. Sie verringern die Verdunstung durch ihre kleinere Blattoberfläche und eine dicke Blattschicht. Zudem haben die Nadelbäume über Jahrmillionen ein natürliches Frostschutzmittel entwickelt8Deutschlandfunk (2016): Wie sich Kiefer und Fichte vor Frost schützen.

Winter

Für mich die Jahreszeit, in der ich mich eher verkrieche und hoffe, dass sie vorbei geht. Die Winter in Vorpommern können wirklich unangenehm und äußert lang und dunkel sein.
Ab und zu gibt es wirklich schöne Lichtstimmungen am Morgen, Nebel, Schnee oder Frost. Zu der Zeit quäle ich mich auch nicht so viel durchs Gestrüpp, auch mit Rücksicht auf die Tiere, die jetzt wie die Bäume im Energiesparmodus schalten.

Uniformität

Wenn Bäume in einem Waldstück gleich alt sind und es sich auch noch um nur eine Art handelt, dann wird er fachsprachlich als gleichaltriger Reinbestand bezeichnet. Viele Wälder, vor allem die Nadelwälder, sind noch so aufgebaut. Es erleichtert die Bewirtschaftung, weil man in der Regel gleichzeitig eine gewisse Menge Holz nutzen kann. Reinbestände bergen jedoch die Gefahr, dass ein Schadereignis, sei es Trockenheit, Insekten, Pilze, oder eine Kombination aus allem, den ganzen Bestand absterben lassen. Risikostreuung wird heute beim Bewirtschaften mehr in Kalkül gezogen und es wird mehr auf den Mischwald gesetzt. Struktur in den Alterklassen kommt zukünftig vermutlich auch noch mehr auf.
Natürlich kommen vor allem die Buchen im Reinbstand vor, sie sind auf vielen Standorten sehr konkurrenzstark und verdrängen andere Baumarten an den Rand oder auf trockenre oder nassere Ecken.

Gleichaltrige Reinbestände werden oft fotografiert. Sie sind für viele der Inbegriff eines Waldes.
Für mich sind sie der Inbegriff des menschengemachten Waldes. Die Uniformität ist zumeist beklemmend. Auf den Rückegassen kann man weit in die Nadelwälder schauen. Es wirkt so still und tot, obwohl zumindest die Bäume leben. Oft versuche ich hier etwas zu finden, was aus der Reihe tanzt.

Laub

Die Blätter wandeln Kohlenstoffdioxid mithilfe von Licht und Wasser in Zucker um. Und nebenbei sehen sie schön aus und spenden Schatten.
Im klassischen Hochwald, wo die Kronen in Höhe von 20 m und mehr anfangen, ist da natürlich nicht viel vom nahen zu sehen. Da bieten sich Waldränder, ungleichaltrige/strukturierte Bestände und Waldwege an.
Ich fotografiere sehr gerne Blätter, das geht zu jeder Jahreszeit.
Schön sind natürlich auch die „unperfekten“ mit Fraßlöchern oder Insektengallen, die nebenbei also noch den Insekten als Nahrung und Lebensraum dienen.
Auch die Knospen habe ihre Faszination. Bei einigen Baumarten (Buche, Eiche, Ahorn) ist der gesamte, erste Jahrestrieb bereits in der Knospe angelegt und wird dann innerhalb weniger Wochen komplett rausgeschoben!
Und Bäume und Sträucher anhand ihrer Knospen bestimmen kann man auch, dazu mehr später.

Die Früchte des Waldes

Pilze sind das, was einem als erstes in den Sinn, kommt. Natürlich gibt es auch noch Beeren und Samen von Bäumen. Anzutreffen sind sie etwa ab August. Nicht alles ist essbar!

In die Knie!

Den alltäglichen Blickwinkel verlassen. Dinge zeigen, die man so gerne übersieht. Das versuche ich regelmäßig.
Und da ich schlecht in die Höhe wachsen kann, geht es im Wald ab auf den Boden. Hier gibt es einiges zu beobachten. Es lohnt sich auch einfach mal ein paar Minuten im Schneidersitz auszuruhen und sich einfach umzusehen.
Kleine Mistkäfer, die über Äste wandern, filigrane Farne, die im Wind wackeln, junge Baumkeimlinge, die sich aus dem Boden schieben… Und eins meiner Lieblingsmotive: Wurzelanläufe von Bäumen.
Ich bin für solche Foto meistens bäuchlings anzutreffen.

Kopf in den Nacken!

Einen Blick nach oben, kann man genau so riskieren.
Kontraste in der Herbstbelaubung, Mehrfamilienhaus im Baum oder mit Langzeitbelichtung das Wackeln der Bäume (das muss ich diesen Herbst mal eeendlich intensivieren).

Eine Buche, mit ein paar Problemen. Teile der Rinde sind abgestorben. Das Holz dahinter ist vom Zunderschwamm (der große Konsolenpilz) zersetzt, sodass der Specht es als sehr lohnend ansah, sich mehrere Höhlen ins Holz zu schlagen. Diese werden auch von vielen anderen Tieren nachgenutzt.
Ich dachte vom weiten, dass der Baum bereits abgestorben ist. Aber der Blick am Stamm zeigt: Die Buche hält wacker durch, die Belaubung war noch sehr passabel!

Begegnungen

Ab und zu laufen mir auch während meiner Spaziergänge Tiere über den Weg. Säugetiere, Reptilien und Vögel machen sich sehr schnell aus dem Staub. Meist hört man es nur noch rascheln. Hätten sie sich nicht bewegt, hätten man sie gar nicht wahrgenommen.
Für Tierfotografie sollte man sich extra Zeit nehmen und mit Teleobjektiv, Stativ und Muße versuchen sie – ohne Störung und Nachstellen! – festzuhalten. Da befinde ich mich noch am Anfang. ;)

Den zweiten oder dritten Blick riskieren!

Nimm Dir die Zeit. Schau Dich genau um.

Ein Pilz an einem Ast in etwa 1,8 m Höhe an einer alten Buche. Genauer gesagt ist es ein Buchenschleimrübling, der sich von totem Holz ernährt, aber auch parasitisch an alten, lebenden Bäumen vorkommt.

Hier die Detailaufnahme des Schirms. Fällt Dir was auf? Ich habe es auch erst zuhause entdeckt… In den Lamellen leben kleine Larven, die sich wiederum vom Pilz ernähren!

Nachbereitungen

So, mit etwas Glück hast Du schöne Motive gefunden. Aber was hast Du eigentlich genau fotografiert?!

Wissen heißt wissen, wo es geschrieben steht.

A. Einstein

Ob dieser wirklich schlaue Spruch von Einstein kommt, ist nicht ganz sicher, aber er ist einfach so wahr.
Deswegen habe ich hier mal eine kleine Liste an Literatur und Internetlinks und Apps aufgeführt, die bei der Bestimmung von Bäumen, Sträuchern, Pflanzen, Pilzen, Tieren, und vielem mehr helfen können und/oder zum Wald einfach informieren. Nach und nach bleibt auch so automatisch Wissen hängen!

Literatur

Nicht jedes dieser Bücher habe ich zuhause, aber viele sind auf meiner persönlichen Wunschliste.
Diese Auswahl hier variiert von einfacher Bestimmungsliteratur mit Zeichnungen und Fotos, zu Bestimmungsschlüsseln und Lexika.

Bestimmung von Bäumen und Sträuchern

  • Schulz. Taschenatlas Knospen und Zweige: 270 Gehölze im Winter bestimmen
  • Godet. Knospen und Zweige – Einheimische Bäume und Sträucher
  • Lüder. Grundkurs Gehölzbestimmung: Eine Praxisanleitung für Anfänger und Fortgeschrittene
  • Spohn. Welcher Baum ist das?
  • Spohn. Kosmos-Baumführer Europa: 680 Bäume, 2600 Zeichnungen
  • Godet. Baumrinden: Vergleichen und bestimmen
  • Butin, Brand. Farbatlas Gehölzkrankheiten: Ziersträucher, Allee- und Parkbäume
Für die Fortgeschrittenen
  • Roloff, Bärtels. Flora der Gehölze
  • Schmidt, Schulz, Hecker: Fitschen – Gehölzflora
Weiteres zum Thema Bäume
  • Böhlmann. Gehölzbiologie: Warum Bäume nicht in den Himmel wachsen
  • Roloff: Bäume: Lexikon der praktischen Baumbiologie
  • Matyssek, Fromm, Rennenberg, Roloff. Biologie der Bäume: Von der Zelle zur globalen Ebene

Bestimmung von Pflanzen und Gräsern

  • Schauer, Caspari. Der illustrierte Pflanzenführer für unterwegs: 1150 Blumen, Gräser, Bäume und Sträucher
  • Aichele, Schwegler, Bachofer. Unsere Gräser
Für Fortgeschrittene:
  • Lüder. Grundlagen der Feldbotanik: Familien und Gattungen einheimischer Pflanzen
  • Fragnière, Ruch, Kozlowski. Botanische Grundkenntnisse auf einen Blick: 40 mitteleuropäische Pflanzenfamilien

Bestimmung von Pilzen, Flechten und Moosen

  • Flück. Welcher Pilz ist das?: 170 Pilze einfach bestimmen
  • Krause. Faszinierende Pflanzenpilze: Erkennen und Bestimmen
  • Wirth, Düll, Caspari: Ulmers Taschenatlas Flechten und Moose: 290 Arten schnell erkennen

Bestimmung von Tieren aller Art

  • Bellman, Spohn. Faszinierende Pflanzengallen: Entdecken – Bestimmen – Verstehen
  • Harde, Severa. Der Kosmos Käferführer: Die Käfer Mitteleuropas
  • Ohnesorge, Scheiba. Tierspuren und Fährten erkennen & bestimmen
  • Svensson: Der Kosmos Vogelführer: Alle Arten Europas, Nordafrikas und Vorderasiens
  • Bellmann, Ulrich. Der Kosmos Schmetterlingsführer: Schmetterlinge, Raupen und Futterpflanzen
  • Rohe. Feldbestimmungsschlüssel für die Brutbilder der wichtigsten Forstinsekten: Deutschlands, Österreichs und der Schweiz

Was hier fehlt sind populärwissenschaftliche Literatur zum Thema. Da kann ich nichts empfehlen, weil ich doch etwas „versaut“ bin durch mein Studium. ;)

Hier ein paar gute Links, die ich uneingeschränkt empfehlen kann.

  • baumkunde.de
    Ein tolles Nachschlagewerk zur Bestimmung von Bäumen und Sträuchern
  • baumportal.de
    Portal alles rund um Bäume, Baumkrankheiten, Pilze, uvm., dazu noch ein paar Bestimmungsquizze
  • 123pilze.de
    Bestimmung von Pilzen sowie interessante Informationen zur Verwendung und giftigen Doppelgängern
  • kerbtier.de
    Bestimmung von Käfern leicht gemacht!
  • schmetterling-raupe.de
    Etwas gewöhnungsbedürftig im Aufbau, aber dafür unheimlich viele Informationen zu Faltern und Raupen
  • waldwissen.net
    Eine Wissens- und Informationsplattform aus der forstlichen Praxis. Vor allem der Themenschwerpunkt „Lebensraum Wald“ ist auch für Laien interessant!

Kostenlose Apps für Android und/oder iOS

Diesen beiden Apps versprechen gute Ergebnisse bei der Bestimmung. Im Hintergrund stecken große Datenbanken, die Bilder oder Audiomitschnitte abgleichen und einem dann Vorschläge machen. Eine Internetverbindung ist deshalb bei der Auswertung notwendig.

  • Flora Incognita
    Automatische Bestimmung von Pflanzen aus Mitteleuropa. Klappt prima und gibt es auch für iOS!
  • BirdNET
    Vogelstimmen einfach bestimmen. Nur für Android.

Was ich auch empfehlen kann, wenn Dich der Wald in Deiner näheren Umgebung mit all seinen Facetten interessiert und Du mehr wissen willst:
Schau doch mal im Internet und den lokalen Medien, ob das nächstgelegene Forstamt eine Waldführung anbietet oder frag einfach mal nach. Viele Förster zeigen einem bereitwillig „ihren“ Wald. Waldpädagogik spielt in der täglichen Arbeit eine immer größer werdende Rolle.
Vielleicht bietet auch ein örtlicher Naturschutzverband Führungen an. Hier gibt es oft Experten, die ihre Teilgebiete bei Wanderungen näher beleuchten. Sei es zu Themen wie Käfer, Pilze, Vögel, Fledermäuse, essbare Pflanzen oder Bäume.

Abschließende Worte

Wenn Du bis hier hin gelesen (oder gescrollt) hast:
Wow! Danke! :D

Der Wald, das unbekannte Wesen. Das bleibt er auch für mich.
Aber vielleicht konnte ich Dich animieren sich das Wesen mal etwas näher anzusehen. Bitte nehme dabei immer Rücksicht auf die Natur und sehe Dich als Gast, der einen Einblick erhaschen kann!

Ich habe nun fast ein Jahr an dem Fotoguide geschrieben. Es gäbe so viel mehr zu schreiben und trotzdem befürchte ich, dass es in dieser schnelllebigen Zeit mit 280 Zeichen viel zu viel war… aber ich wollte es endlich einmal niederschreiben.

Ich freue mich über Feedback, Verbesserungsvorschläge, Kritik und auch Fragen, die Dir noch unter den Nägeln brennen!


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Ein Gedanke zu “Fotografieren im Wald – Ein Fotoguide zum Wald

  • Gregor

    ich muss gestehen, ich habe noch nicht alles gelesen aber die Zusammenstellung ist sehr beeindruckend…
    wird auf jeden Fall ein Lesezeichen im Browser….
    vielen Danke für die Arbeit und die Zusammenstellung

    Grüße
    Gregor