Die Reinkarnation der Hydra


Tief Xaver rüttelt an meinen Fenstern, es hagelt und blitzt. Durch eine Ritze im Wohnzimmerfenster pfeift es laut.

Den Abend und die Nacht habe ich mich mit den Kopfhörern den Lärm übertönt. Meiner Lieblingsmusik aus der knapp 5400 Lieder umfassenden Winamp-Playlist.
Mein Alter Ego kommt in diesen Momenten zum Vorschein. UniHydra. Mein zweites Ich, meine zweite Persönlichkeit, ein Pseudonym, das ich mir in jungen Jahren entwickelt habe und mich seitdem durch mein Leben begleitet:
Stark geprägt von Musik. Manische, kreative und depressive Phasen ganz in schwarz oder auch mit bunten Chucks. Außenseiter, mit Abstand mehr Internetfreunde als echte Sozialkontakte.
– In jungen Jahren? Ich bin doch noch nicht so alt.
– Das mag stimmen, aber fast 10 Jahre sind schon wieder lange her.

Die Zeit rennt, die Wochen vergehen wie im Flug. Bald ist Weihnachten.
Ich frage mich so oft: Wo ist die Zeit bloß hin? War ich nicht gerade noch 14, Schülerin und machte meine ersten fotografischen Gehversuche mit der 350D?
In etwa zwei Jahren habe ich fertig studiert und gehe wahrscheinlich arbeiten. Noch jetzt für mich unvorstellbar weit weg, aber bald Realität.

Im Vergleich zu früher bin ich jetzt im Reinen mit mir. Ich habe mich, meiner Meinung nach, positiv weiterentwickelt und kann mich akzeptieren wie ich bin.
UniHydra ist nicht mehr so präsent und stellt mehr die Vergangenheit als die Zukunft dar, wird aber immer ein Teil von mir bleiben.

Eine Hydra wird man nicht so schnell los.

 


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Ein Gedanke zu “Die Reinkarnation der Hydra

  • Fabro

    hallo, i usually follow you in dA, interested in your photos, but in some cases i like to „know“ a bit more about the artist, and what is behind, so thank you for this little piece about you.